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Bergsteigen
 

Schnee im Sommer
die erste Tour mit meinem Sohn


Juli 2008
Sommertag im Schnee, Bild1 Sommertag im Schnee, Bild2
ein Sommertag im Schnee

Ich weiß nicht mehr wann diese Tour war, 1997 müßte es gewesen sein, Ende Juni oder Anfang Juli. Auf jeden Fall ca. 3 Wochen vor den Sommerferien. In den Ferien ging es auch nicht wegen irgendwelcher Termine, und ich wollte doch unbedingt mit meinem Sohn eine Bergtour machen.
So blieb uns nur ein Wochenende kurz vor Ferienbeginn über. Und dazu mußte ich dann ein entsprechendes Ziel finden.

Das wurde dann gefunden mit der Silvretta und dem Madlener Haus als erstem Übernachtungspunkt. Mit ca. 5 Stunden Anfahrt und einem Parkplatz direkt vor der Tür ist das für uns ein guter Anfang.

Und so ging es dann auch am Freitag los. Erst noch zuhause zu Mittag essen, dann auf die Autobahn, und zum Schluß die serpentinenreiche Straße (32 Stück) hinauf zur Bieler Höhe. Kurz vor den Scheitelpunkt am Silvretta Stausee wird dann rechts abgebogen und nach ca. 200m steht man vor der Hütte.
Eine praktische Sache so, finde ich. Man kann noch den großen Rucksack mit den Sachen für die Tour und die dicken Bergstiefel im Auto lassen und mit minimalem Handgepäck (Geldbeutel, Waschzeug, Schlafsack) in der Hütte übernachten.
Wir hatten dann auch noch genügend Zeit, um uns in der Gegend etwas umzuschauen, einen kleinen Abstecher zum Stausee zu machen und ein paar Meter auf den dicken Wasserrohren rumzulaufen, die nach unten führen und dort in einem Kraftwerk landen.

Der Wetterbericht war in den letzten Tagen zwar nicht so besonders gut gewesen, aber was da dann am Samstag morgen war überraschte uns doch: wir steckten mitten in den Wolken, und es regnete dabei leicht. Da wir genügend Zeit hatten um unser Tagesziel zu erreichen ließen wir uns deswegen beim Frühstück noch Zeit. Währenddessen machte der Regen Platz für einen leichten, aber dauerhaften Schneefall.
Aber wir haben ja was vor, und so packen wir uns doch bald warm ein und ziehen die Regensachen drüber. Dann geht es los. Nach ein paar Metern erst mal durch ein enges Latschenfeld, daß uns gleich rundum zusätzlich zum Regen mit Wasser eindeckt. Und sofort danach schon wieder Wasser: der Bach, den wir überschreiten müssen, ist breiter als gedacht, die Grasbüschel stehen mitten drin und nicht fest am Ufer. Und dann Philipp mit einem Fuß auch, weil er auf solch einen Büschel getreten ist. Kurze Beratung, aber Philipp sagt: weiter, und das wird dann auch gemacht. Der Weg ist ein schmaler Bergpfad, der immer mal mehr mal weniger bergan geht. Die Sicht ist natürlich begrenzt auf das nähere Umfeld, von der Gegeund rundherum ist nichts zu sehen. Dazu kommt noch ein ungemütlicher Wind, der uns auch noch einen Teil unserer Wärme wegnimmt. Außerdem zerfetzt er im Lauf der Zeit auch noch den Regenponcho, den Philipp übergezogen hat.
Die roten Markierungen auf den Steinen muß man an manchen Stellen etwas suchen, aber es geht noch, so viel Schnee liegt doch noch nicht. Große Pausen werden aber nicht gemacht, dazu ist es zu ungemütlich. Nach langer Zeit erreichen wir dann die kleine Brücke, die über den Kromerbach führt. Gleich dahinter liegt der Fahrweg zur Hütte. Man kann sie von hier aus erahnen, nicht weit con uns entfernt, aber noch 250m hoch über uns. Wir nehmen diesen Weg, länger, aber auch einfacher als der Steig, der steil und direkt zur Hütte führt.
Hier oben ist noch viel mehr Schnee als unten am See, und die Straße wurde von Räumfahrzeugen freigemacht. Rechts und links bilden sich mit zunehmender Höhe auch allmählich wachsende Schneewände den Wegesrand.
Doch irgendwann ist auch dieser Teil unseres Weges geschafft und wir sind oben (auf 2538m Höhe). Dort werden dann gleich trockene Sachen angezogen und die nassen Sachen in den Trockenraum gebracht. Ein herrlicher Trockenraum, gemütlich warm durch einen kleinen Ofen, der mitten im Raum steht und in den ein schönes Holzfeuer brennt. Damit haben wir am nächsten Morgen herrlich warme und wieder trockene Sachen zum Anziehen.
Die Hütte ist gemütlich, urig. Alles ist mit Holz verkleidet, die Wirtsleute sind nett und es ist natürlich wegen dem Wetter nicht voll. Für Philipp liegt allerdings noch Arbeit an: die Hausaufgaben für die Schule, die müssen ja auch gemacht werden.

Sonntag morgen, und es liegt eine schöne weiße Schneedecke draußen. Den Klettersteig auf den Kleinen Litzner (2738m) können wir natürlich vergessen, stattdessen wird eine kleine Schneeballschlacht vor der Haustür gemacht. Nach Philipps Meinung liegt ja eigentlich noch viel zu wenig Schnee, denn so können wir jetzt ja wieder absteigen und nach Hause fahren. Aber was wäre daß doch für ein Spaß, wenn wir ihn mitten im Sommer in der Schule entschuldigen müßten mit der Begründung "eingeschneit".
Runter laufen wir jetzt komplett den Fahrweg. Zum einen wollen wir doch nicht den einen Weg 2mal laufen und zum anderen denke ich, daß wir heute auf unserem gestrigen Weg kaum noch Markierungen unter dem Schnee finden werden.
Es geht rund 600m abwärts, dann treffen wir auf den Weg, der vom Madlener Haus über das Hochmaderer Joch zur Tübinger Hütte führt. Auf dem geht es dann weiter Richtung Auto. Höhenmäßig tut sich da nicht viel, erst am Ende geht es wieder ein paar 10m aufwärts. Aber es ist ziemlich bucklig, 2m rauf, dann wieder runter, usw., und alles ist pitschnaß. Was oben an der Hütte noch als Schnee runterkam ist hier unten natürlich wieder Regen. Eine gute Stunde braucht man für diese Strecke bis zum Madlener Haus, und die ist bei diesem Wetter ziemlich ungemütlich.
Aber dort am Ende des Weges gibt es einen warmen Gastraum, in dem man was gutes zu Essen und zu Trinken bekommt und wo man sich aufwärmen kann. Und dann steht da noch das Auto, daß einen sicher und trocken wieder nach Hause bringt.

und am Abend Hausaufgaben
Hausaufgaben für die Schule
und ein paar Postkarten für die Freunde
Schneeballschlacht im Sommer
Schneeballschlacht im Sommer
ein Schluck heisser Tee tut gut
ein Schluck heißer Tee tut gut
Abstieg auf dem verschneiten Fahrweg
Abstieg auf dem verschneiten Fahrweg


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