Bergsteigen
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ein Kurzurlaub im Obervinschgau
5 Tage in Burgeis
Mai 2008
Dies ist kein Bericht über eine Wandertour in den Bergen, sondern über einen 5tägigen Kurzurlaub in Südtirol.
Immer, wenn man über den Reschenpaß in den Vinschgau fährt oder von dort her kommt sieht man auch das Kloster Marienberg oberhalb von Burgeis, und wenn das Wetter schön ist leuchtet es weit mit seinem großen weißen Gebäude aus dem Wald heraus.
Dieser Anblick hat mich immer fasziniert und ich wollte immer mal das Kloster besuchen, aber leider hatte es bisher nie geklappt. Auch die Region rundherum ist es meiner Meinung nach wert, dort mal Station zu machen statt immer bloß durchzufahren.
Dieses Jahr war es bei mir endlich doch mal soweit. Mitte Januar bin ich mit meiner Frau Rita für 5 Tage nach Burgeis gefahren.
Burgeis ist ein kleines Dorf, idyllisch, mit Bauern und Kuhställen noch mitten im Ort, mit engen Straßen und Gassen und vom Tourismus noch nicht vereinnahmt.
Bei der Anfahrt mußten wir natürlich in Graun halten, dort wo der Kirchturm des alten, im Stausee versunkenen Ortes Graun ein beliebtes Fotomotiv ist. Leider ist er auch ein Denkmal dafür, wie rücksichtslos nach einem verlorenen Krieg die Politiker und Wirtschaft der Siegermächte mit den Besiegten umgeht. Jetzt im Januar war der Reschensee zugefroren und der Turm ragte aus dem Eis. Wir hätten hinlaufen können, es war ein Weg dorthin dort die Schneeauflage gespurt, aber wir haben es sein lassen.
In Burgeis angekommen mußten wir erst mal user Quartier suchen, was gar nicht so einfach war. Burgeis hat keine Straßennamen, nur Hausnummern, und die sind anscheinend einfach in der Reihenfolge des Häuserbaus vergeben. Ein Hinweisschild war nicht zu sehen, also wurde mal jemand gefragt. Die Antwort lautete "das ist außerhalb (oh je, wo müssen wir denn dann noch hin ) , raus aus dem Ort und dann an der Kirche links" . Kirche ist schon mal ein guter Anfang, und wir haben auch gleich eine gefunden. Nur unser Quartier nicht. kurz gefaßt , noch 2 mal fragen, noch 2 mal eine ähnliche Antwort, und dann fanden wir auch unser Ziel. Aber wer vermutet schon in einen Dorf mit gut 1000 Einwohnern gleich 3 Kirchen ?
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der vielfotografierte Kirchturm im Reschensee |
Das ist die richtige Kirche, im Hintergrund das Kloster und die Fürstenburg |
Was macht man meistens am ersten Urlaubstag ? Richtig, den Urlaubsort erkunden.
Wir liefen so ein paar Runden durch Burgeis, erkundeten die schmalen Straßen und noch schmäleren Gäßchen, die bunt bemalten Häuser, den Marktplatz und kauften dabei zwischendurch noch etwas ein. Dann ging es irgendwann mal Richtung Kloster Marienberg, auf einem verschneiten Fußweg der wohl zu dieser Zeit wenig begangen wurde.
Im Gegensatz zu allen anderen Sehenswürdigkeiten in der Umgebung war hier keine Winterpause, man konnte die Klosterkirche, den Klosterhof und vor allem auch das Museum besichtigen. Das Museum ist klein, aber ich denke es lohnt sich. Man sollte sich vor allem Zeit nehmen, und die Film- und Bildervorführungen in Ruhe anzuschauen. Hier wurde auch gezeigt, daß dieses Kloster auch eine wichtige politische Rolle gespielt hatte. Es sollte in früheren Tagen die Macht der Landesherren und ihren Einflußbereich zeigen. Ohne die nahe Grenze zur Schweiz wäre das Kloster schon vor langer Zeit aufgegeben worden.
Wir kauften noch ein paar Postkarten und Andenken und unterhielten uns lange mit der Frau, die an der Kasse stand und uns dort bediente. Dann ging es wieder runter nach Burgeis, aber diesmal auf der Straße. Diese führt weiter nach Schlinig, einem Ziel der Skiläufer und Wanderer.
Im Haus neben unserer Pension ist ein Cafe, dort haben wir den Nachmittag dann ausklingen lassen mit Cappucino und Kuchen. Und die Sonne schien kräftig genug um das ganze auch noch draußen genießen zu können.
Bilder aus Burgeis |
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der Marktplat |
am Marktplatz, bunt bemalte Wände das kleine Haus findet man manchmal auch in Büchern
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enge Gassen im Ort |
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Blick über Burgeis Richtung Vinschgau und Ortlergruppe |
vom Kloster über Burgeis und die Malser Haide |
die Fürstenburg |
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Bilder vom Kloster Marienberg |
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Ansichten vom Kloster Marienberg |
auf dem verschneiten Weg zum Kloster |
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der Klosterhof |
der Haupteingang zum Klosterhof |
der Eingang zur Klosterkirche |
Tag 3 wurde zum Wandertag bestimmt. Dazu fuhren wir erst wieder ein paar Kilometer zurück zum Reschensee und bogen dann in Graun rechts ab in das Langtauferer Tal. Es ist wirklich ein langes Tal, und an der Schneehöhe rechts und links der Straße konnten wir sehen, daß es auch permanent bergan ging. Schließ kamen wir am Ende der Straße an, auf einem großen Parkplatz im Ort Melag. Im Sommer soll der Parkplatz laut einem Reiseführer oft überfüllt sein, jetzt dagegen war er fast leer. Man kann auch vom See mit dem Bus hierher kommen, sicherlich interessant für diejenigen, die im Sommer den Langtauferer Höhenweg oben auf ca. 2500m Höhe laufen wollen. Unser Ziel war aber einfacher, näher und um diese Zeit auch erreichbar. Wir wollten einfach nur zur Melager Alm. Die ist auch im Winter bewirtschaftet, aber dann nur für Touristen, das Vieh steht unten in den Ställen. ( Stimmt nicht ganz, in Melag haben wir auch ein paar Kühe draußen im Schnee gesehen ) Etwas weiter weg war eine Schneeraupe bei der Arbeit, sie präparierte gerade eine der vorhandenen Pisten für die Skilangläufer. Wir gingen zwischen den paar Häusern des Dorfes durch und kamen dann auch auf solche eine Piste, gemacht für die Fußgänger, die uns zu unserem Ziel führte.
Rund 1 1/2 Stunden haben wir gebraucht für den Weg, sehr gemütlich, mit vielen Pausen zum Schauen und Fotografieren. Dafür gab es genügend Motive. Wir waren trotzdem noch früh an der Alm und haben uns draußen auch noch längere Zeit die verschneite Umgebung angeschaut. Aber dann sind wir doch zum Aufwärmen reingegangen zum Tee trinken, eine Kleinigkeit essen und mit der Wirtin erzählen. Es dauerte noch lange, bis die nächsten Gäste kamen, aber dann wurde die Stube schnell voll. Das war für uns dann der Grund, wieder zu gehen und den anderen Platz zu machen. Runter nach Melag ging es dann natürlich schneller, in einer Stunde waren wir wieder da. Auf der Rückfahrt fand ich dann noch ein paar nette Fotomotive, aber nirgends ein ungefährliche Parkmöglichkeit, so blieb es hier ohne Bilder.
Wir hatten noch viel Zeit und wir fuhren dann weiter nach Reschen, dem Ort, nach dem hier Pass und See benannt wurden. Auf dem zugefrorenen See war viel los, eine große Schlittschuhbahn war hergerichtet, mit Musik dazu, und viele Leute waren am surfen mit Snowboard und Drachen. Der Ort selber hat uns nicht so gefallen, es fehlte uns irgendwie die persönliche Atmosphäre. Viele große Häuser und eine vielbefahrene Hauptstraße, das war alles.
Wandern im Schnee, im Langtauferertal zur Melag Alm |
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das Langtauferer Tal, bis hierher darf man mit dem Auto fahren |
Langläufer |
die Melager Alm, erster Rastplatz auf dem Weg zu dem Gipfeln |
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eine Brücke unterhalb der Alm |
Spuren im Schnee hier wurde eine Spur für Langläufer und Fußgänger gemacht |
auf dem Rückweg, Blick auf Melag |
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in Reschen am See |
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Reschen vom Seeufer aus gesehen |
buntes Treiben auf dem verschneiten Reschensee |
Tag 4, Sonntag
Heute ist der Tag der "Stadtbesichtigungen"
Dazu müssen wir erst mal runter in den unteren Teil des Vinschgaus. Erstes Ziel ist Glurns. Das war füher mal eine reiche Handelsstadt. Davon ist jetzt nicht mehr so viel zu sehen, aber insgesamt lohnt es sich doch, da mal reinzuschauen wenn man in der Nähe ist. Und reinschauen kann man auch wörtlich nehmen, denn die ganze Stadt ist von einer hohen Mauer umgeben. An einigen Stellen sind auch wieder Wehrgänge hergerichtet worden, mit guten Aussichten über die Stadt und in die Umgebung. Bekannt von Glurns sind auch die Arkaden in der einen Straße. Sie sind niedrig, wer groß ist muß aufpassen, daß er sich nicht den Kopf stößt beim durchlaufen. Ursache waren die immer wiederkehrenden Überschwemmungen, deren Schutt nicht weggeräumt wurde.
Zweite Station war Karthaus im Schnalstal. Auch dieser Ort ist von einer Mauer umgeben, allerdings hat diese einen anderen Ursprung. Es war einmal ein Kloster, und da sind die Häser einfach innen reingebaut worden. Das Kloster war im Mittelalter eine wichtige Station für alle Leute, die über die Berge Richtung Norden wollten. Damals ging der Hauptübergang nicht über das Timmelsjoch, sondern durch das Schnalstal Richtung Vent und Oetztal. Auf der anderen Seite findet man noch die Überreste des Hochjochhospizes, nach dem heute die nahegelegene Alpenvereinshütte benannt wurde. In Karthaus gibt es noch einiges aus der Klosterzeit, zum Beispiel den Krätergarten, bei dem jetzt im Januar aber nur die Schilder, aber keine Kräuter zu sehen waren. Interessant ist auch der Brunnen mit den Mönchen im Innenhof des Ortes. Wer genauer hinschaut, sieht daß der vorletzte Mönch verkehrt herum steht. Warum ? , das weiß ich leider nicht.
Beim Rückweg nach Burgeis haben wir dann noch einen kleinen Abstecher nach Laas gemacht. Dieser Ort ist berühmt für seinen weißen Marmor. Und den findet man auch im Ort überall, als Grenzstein, Belag für Bürgersteige und Plätze, und natürlich auch auf dem Friedhof. Dort ist alles weiß, ein andersfarbiger Stein würde dort einfach auffallen.
Bilder aus Glurns |
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Stadtimpressionen |
das Rathaus mit Denkmal |
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ein altes Haustor so was gibt es hier öfter in der Gegend |
die Arkaden von Glurns, nur für kleine Leute gut begehbar |
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ein Stück der Stadmauer |
einer der Stadttürme |
ein restaurierter Wehrgang auf der Stadtmauer |
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Bilder aus Karthaus |
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ein Denkmal für die Mönche, die früher hier lebten ? zu beachten ist der vorletzte in der Reihe |
der Kräutergarten des Klosters im Winter, man sieht nur noch die Schildchen für die Kennzeichnung der Pflanzen |
wird das Kruzifix hier gehalten ? |
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Bilder aus Laas |
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ein zentraler Platz im Ort, mit weißem Marmor gepflastert |
auch die Begrenzungssteine an der Straße sind aus Marmor |
die Kirche am Friedhof |
Montag, und leider schon wieder Abreisetag. Wir wären gerne noch ein paar Tage geblieben in unserer gastlichen Unterkunft und in Burgeis. Aber leider war es so nicht geplant und so mußten wir wieder heimwärts. Aber einfach bloß nach Hause fahren war uninteressant, und so machten wir noch einen Abstecher durch das Inntal nach Wattens. Dort besuchten wir die Kristallwelten der Fa. Svarowski. Den meisten Lesern sind sicherlich die kleinen und nicht eben billigen Kristallfiguren bekannt, die es an vielen Stellen zu kaufen gibt. Diese Kristalle, verbunden mit diversen Kunstobjekten, sind der Kern der Kristallwelten. Im Sommer ist hier Massenandrang, dann kommen tausende von Leuten pro Tag, jetzt Mitte Januar wurden wir dagegen persönlich am Eingang per Handschlag begrüßt. Wir konnten uns Zeit lassen bei der Besichtigung und hatten auch Gelegenheit für einige Fotosequenzen der Objekte. Zum Schluß geht es dann durch einen großen Verkaufsraum, in dem es überall glitzert und funkelt. Hier kauften wir dann noch ein paar kleine Mitbringsel für die Kinder.
Dann ging es erst mal weiter durch die nahegelegenen Orte. Wir hatten hier vor langer Zeit ein paar Mal Urlaub gemacht und wollten mal sehen, wie es jetzt dort aussieht. Es hat sich doch einiges verändert, aber etliches haben wir doch wiedererkannt.
Dann noch ein paar Stunden auf der Autobahn, und am späten Abend sind wir wieder zuhause.
die Reihenfolge der Links hat nichts zu besagen, sie entstand einfach
so wie sie mir eingefallen sind und ich die Web-Adressen gefunden habe.
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meine Linkliste dazu |
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Kloster Marienberg |
Infos über Kloster und Museum |
die Churburg |
kann man leider im Winter nicht besichtigen |
das Schnalstal |
.Infos vom Tourismusverein Schnalstal |
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